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Schreibberatung
NEWSLETTER #06 März 2011
Wenn Schreiben wie Schachspielen istWenn Sie schreiben, benötigen nicht alle Teilprozesse gleich viel Aufmerksamkeit: Formulieren sollte Ihnen im Vergleich zum Planen und Überarbeiten leichter fallen. Schreiben Sie z.B. einen Essay von wenigen hundert Wörtern, dann benötigen Sie dabei – darauf weisen Kellog/Whiteford (2005: 255) hin – ähnlich viel kognitive Ressourcen wie ein Profi-Schachspieler, der seinen nächsten Zug plant. Die besten Profi-Schachspieler oder die besten Profimusikerinnen haben im Schnitt ungefähr 10’000 Stunden trainiert, leidlich gute Spielerinnen und Musiker kommen auf etwa 5’000 und Amateure auf ca. 1’500 Stunden (Kellogg 2008: 2). Sollen Studierende eine gute wissenschaftliche Arbeit von mehreren 1’000 Wörtern schreiben, brauchen sie dazu ausreichend Übungsgelegenheit. Zwar haben sie mit der Matura-Arbeit erste Erfahrungen gesammelt – das reicht aber gerade einmal, um als Amateur oder Amateurin einigermassen bestehen zu können. Trainieren bedeutet nicht, dass immer das ganze Musikstück von A bis Z gespielt werden muss: Wie kürzere Schreibübungen in den Unterricht integriert werden können, ist bei unserer Entwicklung von neuen Materialien künftig ein wichtiger Schwerpunkt. Gerne nehmen wir Ihre Anregungen zu diesem Thema entgegen. Nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: schreibberatung.ph@fhnw.ch
? Monatsidee «Eine Diskussion schreibend vorbereiten»
Kellogg, Ronald T. (2008): Training writing skills: A cognitive developmental perspective. In: Journal of writing resarch 1, Heft 1. S. 1–26. Schreibend am wissenschaftlichen Gespräch teilnehmen
In wissenschaftlichen Texten werden nicht nur die eigenen Ideen erörtert, sondern es wird immer auch Bezug auf bereits Gesagtes genommen. Wissenschaftlich schreiben bedeutet demnach, in einen Dialog mit anderen zu treten. Sprachlich wird dieser Dialog im wissenschaftlichen Bereich anders geführt als z.B. im journalistischen. Diese Verbindung von Handlung und sprachlicher Form nennt Feilke (2010) «literale Prozedur». Der Ratgeber «They say/I say» von Gerald Graff und Cathy Birkenstein will nun genau solche literalen Prozeduren fürs wissenschaftliche Schreiben aufzeigen. Ihr Ratgeber expliziert die Handlungsschritte und die damit zusammenhängenden sprachlichen Formen. Die zweite Auflage enthält zusätzlich Ausführungen zum Schreiben in den Natur- und Sozialwissenschaften. Ideen dazu, wie das vom Englischen ins Deutsche übertragen werden kann, finden Sie in der Monatsidee vom Oktober/November 2010.
Feilke, Helmuth (2010): Aller guten Dinge sind drei. Überlegungen zu Textroutinen und literalen Prozeduren. In: Bons, Iris, Gloning, Thomas und Kaltwasser, Dennis (Hrsg.): Fest-Platte für Gerd Fritz. Giessen. [http://www.festschrift-gerd-fritz.de/.../feilke_2010_...pdf; 23.03.2011] Handreichung zum Zitieren
Die Handreichung «Quellenangaben und Zitate in wissenschaftlichen Texten» wird demnächst als Broschüre von der Pädagogischen Hochschule herausgegeben. Sie basiert auf der gleichnamigen Handreichung der Schreibberatung und versucht, die wichtigsten Fragen rund um Quellenangaben und Zitate in wissenschaftlichen Texten zu klären. Sie gibt Studierenden zudem Hinweise, wie sie vorgehen können, um den wissenschaftlichen Standards zu entsprechen.
Herausgeputzt
Mittlerweile ist unsere Website auf über 150 Einzelseiten angewachsen. Da wir auch weiterhin Neues erarbeiten und auf der Website zur Verfügung stellen wollen, aber auch die Übersichtlichkeit für Sie garantieren möchten, haben wir unsere Website überarbeitet und etwas herausgeputzt:
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