Der wissenschaftliche Dreisatz

Mit dem (wissenschaftlichen) Dreisatz lässt sich ein Thema bzw. eine erste Fragestellung so zuspitzen, dass sich daraus das weitere Vorgehen weitgehend ableiten lässt.

Manchmal gelingt etwas nicht, obwohl die Fragestellung vorhanden ist, beispielsweise dann, wenn die Fragestellung bei der Arbeit nicht leitend ist. In solchen Fällen wird beim Schreiben oft auf die «Alles-was-ich-weiss»-Strategie zurückgegriffen. Dabei werden verschiedene Inhalte, die in der Recherche zu einem Thema aufgetaucht sind, aneinandergereiht, obwohl sie teilweise nichts oder nur wenig zur Klärung der Fragestellung beitragen.

Eine gute Fragestellung wie in B1 hingegen ist leitend (vgl. Themenfindung und Fragestellung). Sie gibt insbesondere möglichst klar vor, was in der Arbeit behandelt wird, – und damit auch, was nicht Teil der Arbeit ist.

Mit der Dreisatz-Methode lässt sich eine bereits formulierte Fragestellung noch etwas zuspitzen:

Thema
Ich untersuche / arbeite an / forsche über …
 
Erkenntnisinteresse
weil ich herausfinden möchte, inwiefern / wer / was / wann / wo / welche / warum / wie / ob …
 
Absicht
um zu zeigen, wie / warum / ob …

Konkret: In einem ersten Schritt wird das Thema inklusive seiner vollständigen Eingrenzung genannt (vgl. Thema eingrenzen). Das Erkenntnisinteresse und die Absicht, die mit einer Fragestellung verfolgt wird, werden separat formuliert (s. B2).

Fragestellungen, die als wissenschaftliche Dreisätze formuliert werden, wirken manchmal etwas redundant. Schaut man genauer hin, dann werden die entscheidenden Unterschiede der drei Schritte schnell sichtbar. Diese Formulierungen haben in erster Linie die Funktion eines Arbeitsinstruments. Für die schriftliche Arbeit wird in der Regel eine andere, weniger ausführlichere Version formuliert.