Schreibberatung Pädagogische
Hochschule FHNW
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Quellenangaben und Zitate in wissenschaftlichen Texten

Wie sieht ein Quellenbeleg im (Lauf-)Text aus?

Grundsätzlich gilt: so klar und so einfach wie möglich.

  1. Wenn man sich im Lauftext auf eine Quelle stützt, so sollen die Leser und Leserinnen nachvollziehen können, um welche Quelle es sich handelt. Für die Schreibenden und Lesenden wäre es sehr mühsam, wenn man im Lauftext immer die vollständigen Angaben aufführen würde. Es hat sich deshalb für den Lauftext eine Kurzzitierform eingebürgert, die auf die vollständigen Angaben im Literaturverzeichnis verweist.
    Die Kurzzitierweise enthält nur den Nachnamen und in Klammern das Jahr sowie bei Bedarf die Seitenzahl, die durch Doppelpunkt oder durch Komma von der Jahresangabe getrennt wird. Häufig wird der Name in sogenannte Kapitälchen gesetzt.
    • Rossberg (2007), Rossberg (2007)
      Rossberg (2007: 13), Rossberg (2007, S. 13)
      Rossberg (2007: 13f.) ? gemeint: S. 13–14
      Rossberg (2007: 13–15)
    • Die Angabe mit «ff.» lässt offen, auf wie viele Seiten sich die Textstelle erstreckt (für die Lesenden ist das oft mühsam), während «f.» jeweils genau eine weitere Seite einschliesst.

      Achtung: Innerhalb eines Textes muss immer konsequent eine einheitliche Konvention angewendet werden. D.h., alle oder keine Namen in Kapitälchen setzen; Seitenzahlen immer mit Doppelpunkt von der Jahresangabe trennen oder immer mit Komma.

  2. Ohne Seitenangaben bezieht sich ein Verweis auf die ganze Quelle. Um auf eine bestimmte Stelle in der Quelle zu verweisen, werden Seitenzahlen angegeben.
    • Hattie/Timperley (2007) untersuchen den Einfluss des Feedbacks auf das Lernen.
    • Hattie/Timperley (2007: 88–90) erwähnen drei Hauptfragen des formativen Feedbacks.
  3. Mehrere Autorinnen und Autoren mit «/» verbinden. Mehr als 3 Autoren und Autorinnen mit «et al.» abkürzen.
    • Boscolo/Arfé/Quarisa (2007) untersuchen, wie die Qualität von studentischen Texten verbessert werden kann.
    • Nach Harris et al. (2009) ist das Wissen über die Schreibenden zum deklarativen Wissen zu rechnen.
  4. Wird die Kurzzitierweise als Ganzes in Klammern gesetzt, werden für die Jahreszahl mit oder ohne Seitenzahl nicht nochmals Klammern verwendet.
    • Es wird immer wieder darauf hingewiesen, dass prinzipiell jede wissenschaftliche Textsorte Zitate beinhalten kann (so etwa Schulze/Rossberg 1997: 125 oder Wampfler 2005: 29).
  5. Abkürzungen wie «ebd.» oder «ebda», «a.a.O.», «op.cit» etc.: Um anzugeben, dass sich ein Zitat an der gleichen Stelle befindet wie das unmittelbar vorangehende, wird häufig «ebd.» oder Ähnliches verwendet. Dies ist allerdings nicht zu empfehlen, da es ausgesprochen leseunfreundlich ist: Die Lesenden müssen zuerst den letzten Quellenbeleg suchen – und manchmal verliert man schnell die Übersicht. Allerdings ist diese Art des Verweisens vor allem im Fach Geschichte sehr üblich.
  6. Wenn es von einem Autor oder einer Autorin mehrere Quellen pro Jahr gibt, werden diese mit a–z durchnummeriert. Diese Zusatzbuchstaben müssen auch im vollständigen Literaturverzeichnis enthalten sein.
    • Salzmann (2001a) behauptete noch, dass dies unmöglich sei, während in Salzmann (2001b) zugegeben wird, dass es in diesem Bereich durchaus Möglichkeiten gebe.

 

Alle Informationen sind auch in der Handreichung «Quellenangaben und Zitate in wissenschaftlichen Texten» zu finden. Ideal zum Ausdrucken und Nachschlagen:

Quellenangaben und Zitate in wissenschaftlichen Texten