Schreibberatung Pädagogische
Hochschule FHNW
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Ratgeber zum wissenschaftlichen Schreiben

Ratgeber haben etwas Verführerisches: Sie suggerieren, das, wenn man einen Ratgeber erst einmal durchgearbeitet hat, das Schreiben einer Arbeit kein Problem mehr sein sollte. Leider ist dem nicht so, denn Schreiben lernt man vor allem durch Übung, viel schreiben und den Austausch über das Geschriebene (auch Entwürfe) und das Gelesene mit anderen. Es ist wie mit dem Einradfahren: Nur weil man das Handbuch dazu gelesen hat, kann man es noch lange nicht.


Die eigenen Fragen betreffen meistens nur Teilbereiche des Schreibens. Eine ausführliche Lektüre eines Ratgebers kann hingegen (vermeintliche) neue Probleme schaffen und somit den Respekt vor einem Schreibprojekt unnötig erhöhen. Wir raten deshalb, die Ratgeber nur selektiv zu konsultieren. Dies ist auch problemlos möglich, denn die Bücher sind so aufgebaut, dass einzelne Kapitel und Abschnitte für sich alleine verständlich sind. So verwendet sind Ratgeber ein gutes Werkzeug, die die eigenen Schreibprojekte hilfreich begleiten können.

Die verschiedenen Ratgeber haben meist einen unterschiedlichen Fokus. Die folgende Liste gibt dazu Hinweise:

Empfehlungen der Schreibberatung:

  • Andrea Frank et al. (2013): Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf.
    Der Ratgeber stützt sich auf die jahrelange Erfahrung des Schreiblabors der Universität Bielefeld und besticht durch seinen klaren Aufbau und die vielen konkreten Tipps, Checklisten und Übungen. (Frank/Haacke/Lahm 2013)
  • Gerd Bräuer (2000): Schreiben als reflexive Praxis.
    Das Buch ist kein eigentlicher Ratgeber. Es stellt das Nachdenken über den (eigenen) Schreibprozess ins Zentrum. Dabei werden Tagebuch, Arbeitsjournal und Portfolio als Formen reflexiven Lernens vorgestellt. Zahlreiche Anregungen, Aufgaben, Experimente und Fragen fördern direkt die Auseinandersetzung mit dem eigenen Schreiben. (Bräuer 2000)

Weitere Ratgeber:

  • Martha Boeglin (2007): Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt.
    Dieser Ratgeber zum wissenschaftlichen Arbeiten ist stark aufs wissenschaftliche Schreiben fokussiert und dabei vor allem auf Arbeitsstrategien. Da die einzelnen Kapitel mit Fragen überschrieben sind, lassen sich die spezifischen Inhalte gut auffinden. (Boeglin 2007)

  • Thorsten Bohl (2008): Wissenschaftliches Arbeiten im Studium der Pädagogik.
    Der Ratgeber orientiert sich an (impliziten) Normen des Fachs Pädagogik. Viele Tipps, Ideen und verwendete Beispiele sind PH-Studierenden deshalb vertraut. Zum Teil gibt der Ratgeber aber zu enge Handlungsanweisungen, die sich zum Teil auch nicht mit den Vorgaben der PH FHNW decken (z.B. hinsichtlich sprachlicher Gleichstellung – vgl. Leitfaden sprachliche Gleichstellung der FHNW [PDF). Als Nachschlagewerk ist der Ratgeber durchaus brauchbar. (Bohl 2008)

  • Karl-Dieter Büntning et al. (2006): Schreiben im Studium: mit Erfolg.
    Der Leitfaden bietet neben Ausführungen zu den Textsorten im Studium, zum Recherchieren und Zitieren insbesondere Informationen zu Schreibroutinen und Formulierungsstrategien. (Büntning/Bitterlich/Pospiech 2006)

  • Helga Esselborn-Krumbiegel (2004): Von der Idee zum Text.
    Dieser Ratgeber orientiert sich im Aufbau an Phasen des Schreibprozesses. Besonders empfehlenswert sind Kapitel 3 (Von der Idee zur Fragestellung) sowie Kapitel 5 (Strukturen finden). Die stilistischen Tipps sind normativ ausgerichtet: Je nach Fachbereich oder auch Domäne sind aber andere Normen üblich. (Esselborn-Krumbiegel 2004)

  • Otto Kruse (2007): Keine Angst vor dem leeren Blatt.
    Der Ratgeber fokussiert relativ konsequent den Schreibprozess, der Schritt für Schritt erläutert wird. Ausführlich werden auch die Schreibanlässe und Textgenres im Studium behandelt. (Kruse 2007)

Literaturliste Ratgeber

Boeglin, Martha (2007): Wissenschaftlich arbeiten Schritt für Schritt. Gelassen und effektiv studieren. München: Fink. (= UTB 2927).

Bohl, Thorsten (2008): Wissenschaftliches Arbeiten im Studium der Pädagogik. Arbeitsprozesse, Referate, Hausarbeiten, mündliche Prüfungen und mehr ... 3., überarbeitete Aufl. Weinheim: Beltz. (= Studientexte Lehramt Bd 17).

Bräuer, Gerd (2000): Schreiben als reflexive Praxis. Tagebuch – Arbeitsjournal – Portfolio. Freiburg i.Br.: Fillibach.

Büntning, Karl-Dieter; Bitterlich, Alex und Pospiech, Ulrike (2006): Schreiben im Studium: mit Erfolg. Ein Leitfaden. 5. Aufl. Berlin: Cornelsen Scriptor. (= Studium kompakt).

Esselborn-Krumbiegel, Helga (2004): Von der Idee zum Text. Eine Anleitung zum wissenschaftlichen Schreiben. 2. Aufl. Paderborn/München/Wien/Zürich: Schöningh. (= UTB 2334).

Frank, Andrea; Haacke, Stefanie und Lahm, Swantje (2013): Schlüsselkompetenzen: Schreiben in Studium und Beruf. 2., aktual. und erw. Aufl.. Stuttgart: Metzler. (= Schlüsselkompetenzen).

Kruse, Otto (2007): Keine Angst vor dem leeren Blatt. Ohne Schreibblockaden durchs Studium. 12., völlig neu bearb. Aufl. Frankfurt a.M./New York: Campus.