Schreibberatung Pädagogische
Hochschule FHNW
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Rechtschreibung überprüfen

Ein hilfreiches Werkzeug, um die Rechtschreibung eines Textes zu überprüfen, ist die Rechtschreibeprüfung, die sich in allen gängigen Textverarbeitungsprogrammen wie z.B. Word findet. Um das Werkzeug optimal einsetzen zu können, ist es wichtig zu wissen, was die Rechtschreibeprüfung kann und was nicht.

 

Hinweis: Diie fogenden Ausführungen beziehen sich auf die Rechtschreib- und Grammatikprüfung in gängigen Textverarbeitungssystemen. Mit KI-Assisetenzprogramm wie z.B. DeepL Write können verlässlichere Resultate erzielt werden. Die Nutzung solcher Systeme ist aber oft eingeschränkt oder mit zusätzlichen Kosten verbunden. Zudem bieten sie teilweise neue Formulierungen an, deren Übernahme in die eigene Arbeit entsprechend deklariert werden muss (s. KI: ChatGPT, DeepL, Quillbox & Co).

 

Die Rechtschreibprogramme in den gängigen Textverarbeitungssystemen wie Word überprüfen Buchstabenfolgen und vergleichen sie mit internen Wortlisten. Ist eine Buchstabenfolge in der Wortliste nicht vorhanden, wird das entsprechende Wort als fehlerhaft markiert. Rechtschreibprogramme eignen sich deshalb in erster Linie, um Fehler in der Wortschreibung (klassischerweise Tippfehler) aufzuspüren.

Das Rechtschreibprogramm hat aber seine Grenzen:

  • Der Kaffe scgmekt gut.

In diesem Beispiel erkennt das Rechtschreibkorrekturprogramm «Kaffe» nicht, da diese Form als Plural von «das Kaff» verzeichnet ist. Zwar erkennt es «scgmekt», das Programm ist aber nicht in der Lage, die korrekte Schreibung vorzuschlagen: Sobald ein Wort zu fehlerhaft geschrieben ist, kann das Rechtschreibkorrekturprogramm keine Zuordnung mehr vornehmen.

  • Die Fondation Beyeler verlängert die Ausstellung «Bildwelten».

Nicht alle Wörter, die als fehlerhaft markiert werden, weisen auch wirklich einen Fehler auf. So werden Namen wie «Beyeler» nicht erkannt (sie sind auch nicht in der Wortliste enthalten) und deshalb als fehlerhaft markiert. Dies gilt generell für Personennamen oder Ortsbezeichnungen.

Tipp 1: Ist ein richtig geschriebenes Wort nicht in der Wortliste vorhanden, kann es hinzugefügt werden.

Zudem werden bestimmte Bereiche der Rechtschreibung nicht oder nur sehr schlecht erkannt:

  • Gross- und Kleinschreibung
    Sie hat keine Zeit zum trainieren. (statt Trainieren)
    Das für und wider muss abgeklärt werden. (statt Für und Wider)
    Das neugeborene ist noch winzig. (statt Neugeborene)
  • Getrennt- und Zusammenschreibung
    Das Schlange stehen machte ihr keinen Spass. (statt Schlangestehen)
  • Kommasetzung
    Ihr fehlt die Zeit die sie dazu braucht. (statt … Zeit, die …)
    Er liest gerne Romane Erzählungen und Gedichte. (statt Romane, Erzählungen)

Nur in Ausnahmefällen ist die sogenannte Grammatikprüfung zu empfehlen: Sie erkennt bei Weitem nicht alle Fehler und macht oft Vorschläge, die nicht zu einem korrekten Satz führen.

  • Ein Bedarf nach Wasser hat jeder. (statt Einen. Die Grammatikprüfung schlägt jeden vor.)
    Der Stimulus sollte man genau untersuchen. (statt Den)
    Wir hoffen, dass dieser Beitrag der erste Schritt zu fruchtbarer Zusammenarbeit darstellt. (statt den ersten Schritt)
    Ungefähr vier Schüler musste es nochmals erklärt werden. (statt Schülern)
    Vom Student bis zur Lehrerin kamen alle. (statt Studenten)

Wird die Rechtschreibung direkt bei der Eingabe überprüft, werden falsch geschriebene Wörter rot unterwellt (bei einem Klick auf die rechte Maustaste können Rechtschreibvorschläge ausgewählt werden). Wer beim Schreiben nicht immer alles rot unterwellt haben möchte, kann einen Text auch erst am Schluss mithilfe des Programms überprüfen.

Um die Rechtschreibung bei Bedarf mithilfe des Programms zu überprüfen, kann man wie folgt vorgehen:

    PC Mac
1. Markieren Sie den ganzen Text. Ctrl + A ? + A
2. Wählen Sie im Menü ‹Extras› ‹Sprache› und dann ‹Sprache festlegen …› aus    
3. Wählen Sie ‹Deutsch (Schweiz)› aus und bestätigen Sie mit ‹OK›.    
4. Wählen Sie nun im Menü ‹Extras› ‹Rechtschreibung und Grammatik …› aus F7  
5 Im erscheinenden Assistenten können nun Vorschläge übernommen, Fehlermeldungen ignoriert und aktuelle Schreibungen in die Wortliste geschrieben werden.    

 

Tipp 2: Die automatische Rechtschreibeprüfung erkennt vieles nicht und sollte deshalb immer mit einer eigenen Prüfung ergänzt werden. Dabei hilft der «Typo-Test».

Tipp 3: Sollte eine Arbeit möglichst keine Rechtschreibefehler aufweisen (z.B. wenn es eine Bachelor-Arbeit ist), empfiehlt es sich sehr, den Text von jemandem korrigieren zu lassen, der die Rechtschreibung beherrscht.